Michael Ravensthorpe
Olivenöl, das aus den Früchten des Olivenbaums gepresst
wird, gilt als eines der nahrhaftesten Öle der Welt. Schon Hippokrates lehrte,
es könne viele ernste Leiden heilen, sogar Geisteskrankheiten. Die alten
Griechen und Römer gossen reichlich Olivenöl über ihr Essen, sie schätzten es
wegen seines angenehmen Geschmacks und seiner medizinischen Qualitäten.
Auch in unserer heutigen industrialisierten Welt, in der
Fette seit Jahrzehnten verteufelt werden, erkennen Experten an, dass Olivenöl,
insbesondere extra natives Öl, gesund ist. Finden wir also heraus, warum.
Olivenöl ist reich an Ölsäure
Olivenöl besteht zu ungefähr 73 Prozent aus einfach
ungesättigten Fettsäuren, darunter ein großer Anteil an Ölsäure, einer
Fettsäure mit vielen nachgewiesenen Vorzügen. Ein Bericht in der Zeitschrift
Nutrition Hospitalaria beispielsweise betonte deren entzündungshemmende Eigenschaften.Ölsäure
könne die Behandlung entzündlicher Erkrankungen wie etwa der rheumatoiden
Arthritis unterstützen.
Außerdem ist bekannt, dass Olivenöl das
Herz-Kreislauf-System stärkt. Eine Studie, die in der Fachzeitschrift Free
Radical Biology & Medicine veröffentlicht wurde, ergab, dass eine Ernährung
mit reichlich Ölsäure das »gute« HDL-Cholesterin vor oxidativer Schädigung
schützen und uns damit vor einer Herzkrankheit bewahren kann. Eine weitere
Studie aus den Proceedings of the National Academy of Sciences zeigte, dass die
Ölsäure im Olivenöl für dessen bekannte blutdrucksenkende Wirkung
verantwortlich war.
Olivenöl enthält Phenolverbindungen
Olivenöl enthält viele Phenolverbindungen, jene
Antioxidantien, die dem Öl seinen kräftigen, bitteren Geschmack verleihen. Laut
einer 2005 in der Zeitschrift Nutrition Research Reviews veröffentlichten
ausführlichen Studie können uns die kräftigsten dieser Verbindungen, wie
beispielsweise das Hydroxytyrosol und das Oleuropein, vor schweren Krankheiten
wie Krebs schützen, destruktive Mikroorganismen im Körper unschädlich machen
und das Immunsystem regulieren.
Darüber hinaus zeigte eine Studie, die 2013 bei ACS Chemical
Neuroscience erschien, dass eine weitere Phenolverbindung im Olivenöl, das
Oleocanthal, nervenschützend wirkt und uns vor Alzheimer, einer führenden
Ursache der Demenz, bewahren kann. Die Ergebnisse könnten erklären, warum die
Mittelmeerdiät, bei der viel Olivenöl konsumiert wird, mit besserer kognitiver
Leistung und niedrigeren Raten eingeschränkter geistiger Leistung in Verbindung
gebracht wird.
Ist es unbedenklich, mit Olivenöl zu kochen?
Viele meinen, es sei nicht gesund, Olivenöl zu erhitzen, da
Fettsäuren dabei oxidieren und krebserregend werden könnten. Wahr ist jedoch,
dass nur mehrfach ungesättigte Fettsäuren beim Erhitzen geschädigt werden.
Studien zeigen, dass Öle mit einem hohen Anteil an einfach ungesättigten
Fettsäuren wie das Olivenöl ziemlich hitzebeständig sind. Entwickeln Sie also
keine Schuldgefühle, wenn Sie mit extra nativem Olivenöl kochen – es hat den
gesündesten Menschen auf der Welt nicht geschadet!
Quelle info.kopp-verlag
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