Koronale Löcher spielen eine nicht unbedeutende Rolle für
unser Weltraumwetter. Zwar sind häufig die sogenannten koronalen
Massenauswürfe, also Sonneneruptionen, bei denen Sonnenplasma in den Weltraum
geschleudert wird, schuld für Sonnenstürme, aber auch koronale Löcher können
unser Weltraumwetter massiv beeinflussen. Diese sind nämlich die Quelle für den
schnellen Sonnenwind, welcher, wenn er auf das Erdmagnetfeld trifft, die
gleichen Folgen haben kann, wie ein starker koronaler Massenauswurf nach einer Sonneneruption.
Mit bloßem Auge sind diese koronalen Löcher nicht zu
erkennen, genauso wenig wie die äußere Atmosphäre der Sonne (Korona) selbst,
weil sie vom restlichen Licht der Sonne überstrahlt wird (außer bei einer
Sonnenfinsternis). Die Aufnahme unten wurde bei einer Wellenlänge von 19.3
Nanometern gemacht; das ist der extrem UltraViolett-Bereich; dort, wo langsam
der Röntgenteil des elektromagnetischen Spektrums beginnt.
SOHO-Aufnahme der Sonne vom 01. Februar 2015 um 13.00 MESZ.
Bild: ESA & NASA / SOHO.
Dieser große dunkle Bereich auf der Südhalbkugel der Sonne
ist jenes koronale Loch, welches uns gerade mit einem schnellen Sonnenwind
versorgt und die geomagnetische Aktivität ansteigen lässt. Nochmals zur
Erklärung; In diesem Bereich der Sonnenkorona reichen die Magnetfeldbögen weit
ins Weltall hinaus, hier ist es dem geladenen Sonnenplasma dann möglich zu
entweichen.
Gegen 2 Uhr in der Nacht traf der geladenen Sonnenwind auf
die ACE-Raumsonde der Nasa und knappe 30 Minuten später auf das Erdmagnetfeld.
Seit dem ist ein langsamer Anstieg der Sonnenwind-Geschwindigkeit zu
beobachten. Die nächsten 2-3 Tage wird uns der Sonnenwind aus dem Koronaloch
noch begleiten. Es kann in diesem Zeitraum immer wieder zu kurzen Sturmphasen
kommen, welche jedoch für unsere Breitengrade nicht weiter relevant sein
werden. Sollte sich die Entwicklung jedoch unerwartet ändern, werden wir euch
darüber Informieren.
Bereits in der Nacht sorgte der Anstieg für erste
Polarlicht-Aktivitäten in den Polarregionen, wie hier in Tromsø, Norwegen:
Harald Albrigtsen on January 31, 2015 @ Kvaløya, Tromsø, Norway.
Quelle sonnen-sturm
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