Mittwoch, 4. Februar 2015

Februar 1, 2015 Weltraumwetter: Sonnenwind aus koronalen Loch eingetroffen

Koronale Löcher spielen eine nicht unbedeutende Rolle für unser Weltraumwetter. Zwar sind häufig die sogenannten koronalen Massenauswürfe, also Sonneneruptionen, bei denen Sonnenplasma in den Weltraum geschleudert wird, schuld für Sonnenstürme, aber auch koronale Löcher können unser Weltraumwetter massiv beeinflussen. Diese sind nämlich die Quelle für den schnellen Sonnenwind, welcher, wenn er auf das Erdmagnetfeld trifft, die gleichen Folgen haben kann, wie ein starker koronaler Massenauswurf nach einer Sonneneruption.

Mit bloßem Auge sind diese koronalen Löcher nicht zu erkennen, genauso wenig wie die äußere Atmosphäre der Sonne (Korona) selbst, weil sie vom restlichen Licht der Sonne überstrahlt wird (außer bei einer Sonnenfinsternis). Die Aufnahme unten wurde bei einer Wellenlänge von 19.3 Nanometern gemacht; das ist der extrem UltraViolett-Bereich; dort, wo langsam der Röntgenteil des elektromagnetischen Spektrums beginnt.


SOHO-Aufnahme der Sonne vom 01. Februar 2015 um 13.00 MESZ. Bild: ESA & NASA / SOHO.

Dieser große dunkle Bereich auf der Südhalbkugel der Sonne ist jenes koronale Loch, welches uns gerade mit einem schnellen Sonnenwind versorgt und die geomagnetische Aktivität ansteigen lässt. Nochmals zur Erklärung; In diesem Bereich der Sonnenkorona reichen die Magnetfeldbögen weit ins Weltall hinaus, hier ist es dem geladenen Sonnenplasma dann möglich zu entweichen.
Gegen 2 Uhr in der Nacht traf der geladenen Sonnenwind auf die ACE-Raumsonde der Nasa und knappe 30 Minuten später auf das Erdmagnetfeld. Seit dem ist ein langsamer Anstieg der Sonnenwind-Geschwindigkeit zu beobachten. Die nächsten 2-3 Tage wird uns der Sonnenwind aus dem Koronaloch noch begleiten. Es kann in diesem Zeitraum immer wieder zu kurzen Sturmphasen kommen, welche jedoch für unsere Breitengrade nicht weiter relevant sein werden. Sollte sich die Entwicklung jedoch unerwartet ändern, werden wir euch darüber Informieren.
Bereits in der Nacht sorgte der Anstieg für erste Polarlicht-Aktivitäten in den Polarregionen, wie hier in Tromsø, Norwegen:

Harald Albrigtsen on January 31, 2015 @ Kvaløya, Tromsø, Norway.

Quelle sonnen-sturm

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